Doch auch eine humoristische Resterampe bringt manchmal ein besonderes Talent hervor. Mit „Dänen lügen nicht“ hat Otto Waalkes mir das Leben zwar Jahrzehntelang etwas angestrengt, aber wenn er die Nummer bringt, muss ich immer noch lachen. Wenn andere die Nummer bringen…. nun ja.

Sogar heute noch, 30 Jahre später, ist die Erstreaktion von wildfremden Menschen, die erfahren, dass ich Däne bin: „Dänen lügen nicht!!“ Dann grinsen sie debil, wie Fozziebär, und erwarten Beifall.

Apropos Fozziebär…

Eine weitere Sache war der dänisch/schwedische Koch aus der Muppet Show. Die Show habe ich geliebt, aber Jahrelang war ich deswegen leicht gestresst. Ob bei Dates, Geschäftstreffen oder auch gerne mitten im Interview: In den Neunzigern konnte dein Gesprächspartner jederzeit plötzlich debil grinsen und „Rømpømpøm, rømpømpøm“ sagen. Dann musste ich mich total freuen, sonst hielt mich mein Gegenüber für eine Spaßbremse.

Zurück zu Otto. Dass er sich in Deutschland, mit seiner verspielten Leichtigkeit so durchsetzen konnte, ist fantastisch – und eigentlich total unwahrscheinlich. Diese Spielfreude, diese Kreativität, dieser absolute Spass am Nonsens, wie konnte sich so jemand in einem Land durchsetzen, in dem vor allem ernsthafte Funktionalität herrscht?

Als ich in den Siebzigern herkam, war Deutschland total miefig. Überall flachster Schlager, Freddy Breck etc., oder humorlose Liedermacher/Kabaretisten. Und mitten drin: Ausnahmen wie Otto oder Udo. Wie geht das? Und können wir das bitte nochmal machen? Kann bitte noch mal jemand extrem gutgemachten Spass (und Lebensfreude), in dieses Bierernste Land bringen?

Von mir jedenfalls ein herzliches DANKE OTTO! Für Spielfreude, für unzählige Lacher, für Gags, die man auf dem Schulhof nacherzählte, für deine legendäre Lache – und für deine sagenhafte Musikalität, die man gar nicht genug feiern kann.

Ich hoffe, es geht dir gut und habe heute beschlossen: Eines meiner ersten Post-Pandemie-Tickets wird eine Otto-Show sein. Natürlich hoffe ich dann, du spielst unser Lied…

Euer Däne