DIE SCHÖNHEIT DES SPIELS
Ich liebe Fußball. Aber mir ist auch bewusst, dass Fußball letztlich nichts anderes ist, als ein Teil der Brot&Spiele, wie auch die Tour de France und die Olympiade, die beide gleich auf die EM folgen. Revolution fällt diesen Sommer also aus. Oder wie es so unschön heißt: Brot und Spiele – je weniger Brot, desto mehr Spiele.
Aber.
Gleichzeitig connecten die Spiele uns miteinander.
Du triffst Schotten in der Altstadt, und rufst rüber: Hey scots – welcome to civilization! Die lachen und schon kannst du den Tag mit ihnen verbringen. (inklu Einladung nach Edinburgh)
An jeder Ampel kannst du die Autofahrer fragen, wie es gerade bei dem Spiel steht. Gestern wusste das jemand mal nicht, aber an der nächsten Ampel hat er mir dann das Zwischenergebnis quer über die Kreuzung rüber gebrüllt, bevor er abbog.
Abends kam ich von Treffen der DrehbuchautorInnen, und erwischte auf dem Roller einen fetten Regenguss. Viel nasser, bin ich auch in der Wanne nicht. Auf dem Gürtel überholt mich ein hupendes, türkisch geschmücktes Auto, ich hupe mit, Fenster geht runter und mir wird ein Handtuch angeboten.
Man wirft mir ja manchmal vor, dass ich zu naiv bin, was Menschen angeht, aber in einer abgefuckten Zeit, muss auch Platz für ein bisschen John Lennon sein. IMAGINE wir alle würden ein solche Connection untereinander herstellen, nicht weil wir Fußballfans sind, sondern Menschen.
“You may say I’m a dreamer, but I’m not the only one. I hope someday you’ll Join us, and the world will be as one.“