Heute vor drei Jahren starb er und ich begann wieder zu schreiben.

April 22, 2019    

Seitdem hat mein Leben ein neues Kapitel dazubekommen. Unglaublich, wie viel ich in den letzten 3 Jahren über ihn, über mich, und über die generelle Bedeutung von Kunst gelernt habe. In meinem Fall hieß das in den Achtzigern: In einem Umfeld, das Veränderungen eher abstrafte, meine persönlichen und künstlerischen Grenzen permanent zu verschieben, und das alles nur wegen eines Musikers, der das in Amerika vorlebte.
Das ist unter zahlreichen Gründen Kunst und Künstler zu lieben, vielleicht einer der schönsten: Die Persönlichkeitsentwicklung, die oftmals folgt, wenn man sich auf große Kunst/Künstler einlässt.

Meine Eltern haben mir viele schöne Dinge vorgelebt. Ich ertappe mich regelmäßig dabei, Dinge genau so handzuhaben, wie sie es taten. Was unter anderem die These von Makarenko bestätigt, dass “Vorleben“ die beste Pädagogik ist. Umso wichtiger ist es, dass man die „richtigen“ Künstler erwischt. Wenn ich manche Kids mit ihrem Hater-Hip-Hop höre, tut es mir echt leid für sie. Wenn du den halben Tag Scheiße hörst/mitsingst, bleibt ein Teil dieser Scheiße im System. Auf meinem System wirkten Prince, Mohammed Ali, Paul Newman, Astrid Lindgren etc., ein. Alles Menschen, die Menschen mochten. Niemand von meinen künstlerischen Vorbildern scheint ein Arsch gewesen zu sein. Alle waren Geber. Hab ich mir die so ausgesucht, weil meine Eltern so waren? Oder hatte ich einfach Glück?

In den letzten Jahren, habe ich viel feedback bekommen und dementsprechend input gehabt. Natürlich wegen des Romans, aber die interessantesten Rückmeldungen gab es wegen mancher Livemoderation und den Medienauftritten. Lustige, wertvolle und manchmal bizarre Erkenntnisse. Ich wollte daraus ein Resümee für diesen Text hier ziehen, aber alles was ich schreibe, liest sich noch zu banal, daher erst mal nur 4 Denkreize.

1. In keinem europäischen Land wurde Prince weniger angenommen, als in Deutschland.
2. In Deutschland wird es eine Schlagzeile, wenn man sagt, dass man Menschen mag.
3. Die Rettung der Menschheit wird mit Kultur zu tun haben.
4. Vielleicht ist es genau so wichtig, die „richtigen“ künstlerischen Vorbilder zu haben, wie die „richtigen“ Freunde.

Wenn ich mit allem Erlebten etwas klarer bin, wird daraus neue Kunst erwachsen. Bis dahin DANKE an alle, die dabei waren, und auch an die, die mich so beeindruckt haben, dass ich so ähnlich werden wollte, wie sie.
Das nervende Druckargument „Streng dich gefälligst an!“ zog bei mir nie, aber als Prince sagte: „Whatever you`re doing – level up“, da versuchte ich es gern. Nicht nur in der Musik.

Me love Kunst.
Euer Däne
PS: Heute vor einem Jahr, zog ich mit Nils und einem Gobo los, um Prince symbolisch zurück ins Licht zu bringen. Hier der Clip.

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