Erinnerung an meine Bonusmutter.

Februar 3, 2015    

Grete war die letzte Freundin meines Vaters und die Frau, nach der ich meinen letzten Roman benannte, weil Far sie oft angrinste und dann laut „Die Beste zum Schluss!“ ausrief. Dann strahlte sie verlegen und er grinste so breit, dass man seinen Goldzahn sah. Die beiden waren süß miteinander und ein guter Beweis dafür, dass man über die Hälfte seines Lebens Pech in der Liebe haben- und dass sich das dann trotzdem noch schlagartig ändern kann.

Grete. Meine Bonusmutter, wie Stiefmütter in Dänemark so schön genannt werden. Eine Frau, die gerne lachte und von der man Bescheidenheit lernen konnte, ohne dass sie es wusste. Wir haben immer viel miteinander geredet. Dennoch habe ich ihr nicht alle Fragen stellen können. Es hört ja nie auf. Noch heute denke ich manchmal, he… Aber das geht nun nicht mehr.

Heute wäre Grete 95 geworden. Ich freue mich sehr, dass ich sie kennen gelernt habe und bin so froh, dass ich ihr das ausführlich mitteilen konnte, bevor sie starb.
Dasselbe wünsche ich euch für eure Eltern, Bonuseltern, Freunden und Lieben, denn ein Manko der Menschheit ist es zu glauben, dass man für solche Sachen immer noch reichlich Zeit hat. Davon ab ist Liebe ein verrücktes Ding – je mehr man sie (mit-)teilt, desto größer wird sie.

In diesem Sinne, danke ich euch allen für alles in 2014 – und freue mich sehr auf 2015…

Guten Rutsch und alles Liebe!

Michel

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