Zivilgarage

Dezember 27, 2006    

Jahresende/Neues Jahr und man fragt sich, was man das ganze Jahr getrieben hat.
Ich habe geschrieben. Und viel Spaß gehabt. Aber was noch? Irgendwas
existenzielles? Ja. Ich habe einem Menschen das Leben gerettet.
Ich stand an einer Ampel, plötzlich geht der Kerl neben mir los, obwohl wir
rot haben. Da war die Frage, wer erwischt ihn zuerst: Der LKW oder ich.
Es war knapp. Und das Gefühl großartig. Tagelang.
So gut fühle ich mich nur, wenn ich helfe oder liebe. Helfen – ein erstklassiges
Wellness-Instrument. Du hast einen öden Tag? Hilf einem Fremden und
zack – der Tag ist super.
Oder der Gesellschaft helfen. Durch Zivilcourage.
Ich denke noch heute an das Mädchen, das kurz nach dem Tod von Franz Josef
Strauss (Für die Jüngeren – der bayrische Bush) mitten in einer
Betroffenheitssendung auf BR3, in der ihr Landesvater heilig gesprochen
werden sollte, als einzige aufstand und sagte, dass sie nicht betroffen
sei, immerhin habe der Verstorbene Steuergelder in Millionenhöhe
veruntreut, illegale Waffengeschäfte mit Diktatoren zu verantworten und
schien kein guter Mensch gewesen zu sein. Sie wurde vor laufender
Kamera von ihren total betroffenen Freunden niedergemacht und musste
das Studio verlassen. Fremde Freundin. Das hat mich damals so
nachhaltig beeindruckt, dass ich noch heute an sie denke, wenn ich in
öffentlichen Konfliktsituationen Partei ergreife und zumindest da ein
guter Bürger bin.
Ökologisch betrachtet, bin ich es nicht. Wie fast jeder in der westlichen Welt. Ich versuche zwar den
Energieverbrauch durch Massnahmen im Haushalt und Radfahren zu mindern, dennoch bleibt man ein Ökoterrorist. Im neuen Jahr werde ich also noch mehr Bahnfahren statt fliegen, mir einen neuen Kühlschrank zulegen und
auf Ökostrom wechseln.
Euch allen ein wunderbares 2007.
Michel.

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