Frohes neues Ja!
Neues Jahr – neuer Roman! Seit ein paar Minuten liegt DIE BESTE ZUM SCHLUSS beim Verlag. Vielleicht gewöhne ich mich eines Tages an das Gefühl, der Abgabe. Ich hoffe nicht. Es ist jedes Mal ein so verrücktes Gefühl der Unwirklichkeit. Wie Hugh Grant in Notting Hill sagte: „Surreal, aber schön.“ Ich fühle mich, wie Snoopy, wenn er auf seinem Dach steil geht, gleichzeitig bin ich leicht verstört, weil es vorbei ist, und freue mich zugleich, weil nun etwas neues beginnen kann.
Ein wirkliches Problem war diesmal lustigerweise… die Dankesseite.
Ich gebe mir ja immer mühe mit den Dankesseiten, doch adäquat würde ‚mein Danke’ mittlerweile mehr Raum einnehmen, als die Geschichte. Nach langem Kopfzerbrechen, habe ich mich daher für eine spartanische Dankeseitedebütvariante entschieden. Lasst euch überraschen.
So. Und nun belohne ich mich eine Zeitlang mit dummen schönen Handlungen. Danach setze ich mich hin und schreibe hoffentlich schlaue, schöne Empfindungen, die ich bei diesen Handlungen hatte. Recherche, halt. ,o)
Euch einen schönen Winter, und wenn ihr abgedrehte Tanzspuren findet, die an einem Schneehaufen enden, aus dem Schuhe hervorgucken – zieht mich raus und setz mich an den Ofen. Vielleicht liegt da ja auch ein anderer Schriftsteller, der gerade Abgabe hatte. Oder ein Besoffener auf dem Heimweg. Oder einer von John Irvings tanzenden Bären… Himmel, ich muss endlich schlafen.
Vorher noch eines… Wie ich höre, kann man DIE BESTE ZUM SCHLUSS schon überall im Netz vorbestellen. Tut das, wenn ihr Lust habt. Dadurch suggeriert ihr dem Verlag, dass aus mir vielleicht was werden kann und dann machen sie noch mehr Werbung und dann denken die Buchhändler vielleicht, dass aus mir möglicherweise was werden kann und dann bestellen sie mehr Bücher, und dadurch schieße ich vielleicht auf die Bestsellerliste und dann glauben eventuell noch mehr Menschen, dass ich vielleicht was kann und kaufen meine Bücher, obwohl ich „der Mann, der über Liebe schreibt“ bin, „was Mann Frauen überlassen sollte“, und dann, tja dann wird vielleicht noch mehr aus mir. Hey!
Und da 2009 vorbei ist, an dieser Stelle rückblickend einen schönen Gruß an den Lesungsbesucher, der nach der Leseshow in Braunschweig? Hamburg? zu mir kam und mir freudestrahlend erklärte, dass er meine Bücher lieben würde, dies aber niemand sage, da er sich sehr freue, dass ich immer noch so unbekannt wäre, weil Erfolg die Leute ja verändere, und er wolle lieber, dass ich so bleibe und weiterhin so schreibe.
Vielen Dank. Ich weiß, wann man mir ein Kompliment macht.
Ein RIESEN Kompliment an die Lübbevertreter. Egal wo ich auf der Lesereise Buchläden betrat, so traf ich dort oft auf Birbæk-Lesetische, auf die ich mich am liebsten draufgelegt hätte, um mit meinen Babys zu schmusen. (Ich muss wirklich schlafen, sagte ich schon, ja?) 2009 sind die Buchverkäufe noch mal sprunghaft angestiegen. Etwas, was mich sehr freut. Schön, dass immer mehr Menschen offen sind, für Liebesgeschichten dieser Art.
Passend dazu, meine Lieblingsliverezi 2010. rezi Vielen Dank auch an die Veranstalterin und ihrem großartigen Team, und der liebevollen, schnapslastigen Künstlerbetreuung nach einem langen miesen Anreisetag mit der deutsche Bahn. Mittlerweile beträgt die Lesezeit in meinen Leseshows keine 30 Minuten mehr, was mir ein bisschen Ärger und sehr viel Freude bereitet.
Und zum Schluss… ihr. Fremde Menschen, die manchmal sehr schnell unfremd wurden. Tak und vielen, vielen Dank für Gästebuchdoping, Mails, überraschende Postpakete, Drinks und Augenblicke. Danke an das Pärchen, das mich in Urlaub einlud. Und an die Frau, die sich in der Bahn von mir ein Sybille Berg Roman signieren ließ. Und die Bänkerin, die mir zinslose Mikrokredite erklärte. Und den Journalisten auf der Pressereise durch Dänemark. (Und dem Kamerateam!) Und dem dänischen Kulturinstitut, und meinem Booker, auch für den Ausritt in die Schweiz, und dem halbimprovisierten vollgefühlten Auftritt in Heidelberg, dem unvergesslichen Open-Air-Gig in Mainz, dem Veranstalter in Kellinghusen, und natürlich der Lübbe-Mannschaft, mit der ich reiste, stritt, tanzte, lachte, und tatsächlich manchmal zu Null spielte!!
Das Leben ist manchmal schräg, und nicht alle haben es 2009 geschafft. Aber wir haben noch ein Jahr geschenkt bekommen. Ich freue mich. Leben is gut.
Ich sollte mich jetzt wirklich hinlegen.
Nur noch eines… DANKE für 2009! Ich freue mich auf 2010!
Bis bald…
Ein schlaftrunkener, euphorischer Däne