ROLLING STONE

Juli 14, 2018    

Gefühlt lese ich den Rolling Stone schon mein ganzes Leben. Im Keller habe ich noch irgendwo die Ausgabe mit dem legendären Coverfoto von John Lennon, als er sich nackt an die bekleidete Yoko Ono, auf einer dermaßen innigen Art klammert, wie ich damals nicht mal wusste, dass man das darf. Als Mann. Sich einer Frau so verletzlich zu zeigen. In aller Öffentlichkeit. Wow…

Dieses Foto wurde – natürlich von Annie Leibowitz – wenige Stunden vor Johns Tod aufgenommen. An seinem Todestag zeigte sich dieser so besondere Künstler von seiner verletzlichsten Seite und gab mir, und wahrscheinlich vielen anderen, etwas wertvolles mit. Diese Innigkeit zwischen ihm und Yoko, dieses Vertrauen, diesen Mut sich so „nackt“ zu zeigen, das alles wollte ich auch in Beziehungen erleben, also fing ich an danach zu suchen. Und es zuzulassen.
Einer der unzähligen Momente meines Lebens, in dem ich von einem Künstler gecoacht wurde, ohne es zu merken.
Wissen wir wirklich, was wir an ihnen haben…?

Das Heft verlor ich irgendwann in den frühen Neunzigern bei einem Umzug und entdeckte die Ausgabe Jahre später auf einem Flohmarkt. Ich lächelte wohl etwas zu breit, als ich das Heft an mich drückte, meine damalige Freundin meinte jedenfalls „nehmt euch ein Zimmer.“
Taten wir. ;o)

Für mich ist der Rolling Stone Musikgeschichte. „Almost Famous“, eine Story, die ich nicht nur zu gerne geschrieben, sondern sogar noch lieber gelebt hätte, so wie es Cameron Crowe getan hat, der mich mit einem anderen Rolling-Stone-Schreiber, Hunter S. Thompson, als Schreiber beeinflusst hat. Und so war als Musiker eines meiner Träume, ein Cover im Rolling Stone. Es hat nie geklappt. Und nun das. Kein Cover. Aber ein Interview. Im Rolling Stone. Und das 20 Jahre nach dem letzten Gig meiner Band.

Da zeigt sich mal wieder, und in diesen bipolaren Zeiten vergisst man das ja manchmal, aber: Nie die Hoffnung aufgeben!

Love
Euer Däne

Das Interview
PS: An alle Künstler: Wenn ich König bin, wird jeder, der sich 10 Jahre seines Lebens mit Kunst auseinandergesetzt hat, danach eine lebenslange Rente beziehen. Weil ich der absoluten Überzeugung bin, dass er dadurch die Menschheit bereichert, Kriege verhindert und Liebe ermöglicht hat.

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