Jugendfreunde…
Vor 7 Jahren telefonierte ich gerade mit meinem Jugendfreund Matthias Barsch, als mir auffiel, dass unser gemeinsamer Freund Ralf Schocker am nächsten Tag Geburtstag hatte. Ich wollte, dass wir ihn gemeinsam anrufen, und happy birthday singen. Barsch aber – und das liebe ich an ihn -, sagte in seiner typischen Barsch-Art: Quatsch, wir fahren hoch und crashen seine Party.
Ich konnte nicht.
Ich meine, ich konnte wirklich nicht.
Folglich tauchte Barsch am nächsten Tag bei mir auf, packte mich ins Auto, wir fuhren nach Wolfsburg, zogen dieses entzückende Kostüm an, das ihr auf dem Foto seht. Ich fragte: Culture appropriation? Er sagte: Hat Urlaub.
Schocker saß mit Fam und Freunden an einem großen Tisch in einem Restaurant. Wir setzen uns ungefragt dazu und quatschten mit verstellten Stimmen Blödsinn. Ein paar Sekunden lang, war das irgendwie witzig, doch Schocker erkannte uns nicht und schien leicht verstimmt. Alle anderen (bis auf seine eingeweihte Mutter) verstummten unangenehm berührt. Die Kellner wurden aufmerksam, und berieten sich, und mitten drin: Zwei Mexikaner, die mit Akzent Blödsinn redeten. War es peinlich? Och.
Schließlich outete Barsch uns – und die Erleichterung war riesig. Ich meine, hätte ja auch tatsächlich zwei Mexikaner sein können, die Streit suchen, richtig?
Long story short:
Da Barsch diesen Tag filmte, gibt es einen 30-minütigen Zusammenschnitt von Anreise, Partycrash, und nächtlicher Party mit Schockers Eltern, Freunden und Kids. Bis heute, habe ich mich nicht getraut den Film ganz anzuschauen, aber eines Tages, wenn mir mein Ruf gänzlich egal geworden ist, lade ich den hoch.
Moral der Geschichte.
Wenn ein Jugendfreund dir einen Vorschlag macht, der total kindisch klingt, und der dir null in den Kalender passt, dann tu es! Das Leben ist auch die Summe unserer Erinnerungen, und über die peinlichsten lacht man nun mal (viel, viel später) am schönsten. Enjoy life – und crash die verdammte Party!
Schönen Sonntag.