Buchmesse rockt
4 Tage Buchmesse. War das ein Ritt. Lesungen vor erschöpften Messebesuchern, Gespräche mit begeisterten Literaturlovern, Interviews in stickigen Kabinen, flüchtige Begegnungen mit Kollegen, kurze Nähe mit Fremden, Shootings auf Rolltreppen, hektische Wege durch endlose Hallen, eine Milliarde Besucher + ein paar hundert, die extra angereist waren, um mir auf den Fuß zu treten, abends Restaurants mit der sweeten Lübbecrew und nachts jeweils zu dem anstehenden Event. Und all die Augenblicke… wie diese:
Eine entzückende Lübbebetreuerin führt Bernd Stelter und mich in Halle
4.1, wo unsere Lesung stattfinden soll. Eine etwas verknöcherte Dame
erwartet uns dort und schaut zwischen uns hin und her.
„Ja, dann sind sie wohl die, die jetzt hier lesen müssen?“
„Richtig, aber wir wollen auch.“
Sie zuckt einen Schritt zurück.
„Was? Ah. Ja, Sie sind dann wohl…“
„Birbæk.“
Sie dreht den Kopf und mustert Bernd Stelter.
„Dann müssen Sie wohl Stelter sein.“
„Ja.“
„Ah.“
Dann
moderierte sie die Lesung an… eine Anmoderation, wie ich sie noch
nicht gehört hatte. Lustlos. Ätzend. Herzlos. Und dann ging sie und
ward nie mehr gesichtet. Und wir saßen da und sollten lesen. Wir
starrten uns an. Unten wartete das Publikum. Und Bernd hatte die Güte,
den ersten Text zu lesen, damit ich Zeit hatte, diese liebliche
zwischenmenschliche Begegnung zu verarbeiten.
Und … Taxifahrer,
die weder deutsch, noch englisch, noch dänisch(!) konnten. Geklaute
Handys aus dem Zimmer eines *****Hotels. Italiener, die in
10-Minuten-Intervallen 25 EUR-Drinks brauchten, um weiterhin aus ihrem
Leben zu erzählen, Unbekannte mit Stil, Unbekannte ohne, Promis mit
Stil, Promis ohne, Kids mit leuchteten Augen, einen wunderschönen Baum
aus Büchern und last but never least; ein befreundeter Mensch, der mit
seinem Idol vernetzt wurde.
Alles in allem: Ein Glücksfall für jeden Kontaktjunkie.
Und so war ich glücklich.
Auch weil ich endlich Patenonkel bin.
Zu allem mehr, live.