Robert de Niro & ich in Berlin!
Also er war auch da.
Irgendwo…
Aber so werden heutzutage Nachrichten gemacht.
Dabei würde die Behauptung, dass ich mit Jaylo in Berlin war, wenigstens nicht völlig aus der Luft gegriffen sein, denn immerhin war ich ihr kurzzeitig nahe und hätte sie kitzeln können, wenn ich den Arm ausgestreckt hätte. Gut, die 228 Securitys hätten mir wahrscheinlich den Arm gebrochen und mich dann 228x erschossen. Und, vielleicht wäre es auch das falsche Signal gewesen, wenn Mrs. Lopez in Deutschland eintrifft und zugleich einen Mann mit ausgestrecktem Arm sieht…
So habe ich nur gelächelt. Sie lächelte zurück. Das kann sie echt gut. Also, für einen Augenblick Mrs. Lopez und ich in Berlin.
Oder wie der Producer neben mir in sein Handy raunte: Er und Jaylo gerad am meeten…
Die Berlinale war für einen Kontaktjunkie eine Fundgrube. Man traf alte Freunde und Kollegen, lernte neues über Botox und last but not least, konnte man oft in einer Ecke stehen und den Spanner machen. Es war überaus interessant zu sehen, was am roten Teppich passierte, als Promis eintrafen. Was die Hundertschaft an Fotografen an Akustik und Benehmen an den Tag legten, um ein Foto zu schießen, das der Fotograf direkt neben ihnen auch schoss, muss man als Medien- und Klatschspaltenkonsument eigentlich mal erlebt haben. Da tut einem jeder leid, der dabei auch noch freundlich bleiben muss.
Desweiteren fand ich es beeindruckend mit welcher Lässigkeit Geld verbrannt wurde. Klar, eine Premierenfeier von einem Film mit Jennifer Lopez und Antonio Banderas – da darf es schon was hergeben. Aber eine lateinamerikanische Band, die extra einfliegt, aufbaut, um für die 45 Minuten zu spielen, die Mrs. Lopez – wie vertraglich zugesichert – auf ihrer eigenen Premierenfeier verweilt…
Und dann ökologischen Sünden. Da ist man gerade auf Ökostrom gewechselt und dann liegen die Urinrinnen voller
Gletschereis. Uggggh! Ich hatte Schuldgefühle beim Pinkeln. Lustig allerdings dabei mit einem Produzenten ins Gespräch zu kommen und sich wegen einer Drehbuchidee zu verabreden. Darauf hätten wir uns gerne die Hand gegeben, aber…
Psychologisch betrachtet, war es auch sehr interessant mitzuerleben, wie ein Raum voller nationaler Stars sich verändert, wenn internationale Stars eintreffen. Es gibt eben Dinge – da werden sogar die Supercoolen wieder Kind.
Nebenher erfuhr ich, dass MÄDCHEN – die erste Geschichte von der Lachfalten-CD – Filmförderung bekommen hatte. Nachdem die Geschichte schon am Theater aufgeführt wurde, wird jetzt also ein süßer Kurzfilm draus. Dreh ist in Mai. Ich freue mich schon auf das Endergebnis. Und die dazugehörige Premierenparty natürlich. Auf der darf dann wahrscheinlich jeder jeden berühren und wer Gletschereis mitbringt, fliegt raus.
Jetzt steht die Buchmesse vor der Tür und auch darauf freu ick mir. Euch wünsche ich einen glücklichen Frühlingsanfang.
Michel
Übrigens: Hab ich es schon 2x erwähnt? Ich bin jetzt auf Ökostrom. Tat gar nicht weh…